Völklingen, Konzept 2015
Besucherzentrum Weltkulturerbe
Der Eingang zum neuen Besucherzentrum ist – vis-a-vis zum großen Platz – an der südwestlichen Ecke des Wasserhochbehälters angeordnet.
Das etwa neun Meter hohe Erdgeschoss des Wasserhochbehälters wird Foyer und Mittelpunkt des neuen, zentralen Besucherzentrums mit dem Informationsbereich, der Kasse und dem Museumsshop.
Das gesamte Erdgeschoss dient dem Empfang der Besucher und ist während der Öffnungszeiten uneingeschränkt – auch ohne Ticket – zugänglich.
Der Rundgang durch das Weltkulturerbe Völklinger Hütte beginnt an der neuen, großzügigen Treppe zu den Obergeschossen. Über diese Treppe erreichen die Besucher den Meeting Point in der Ebene 2 (+9.66m) und – mit Ticket – den Ausstellungsbereich. In Ebene 2 schließt östlich, ebenfalls leicht ansteigend die neue Brücke über das Pumpenhaus zum Gebläsesteg (+11,00m) und weiter zu den übrigen Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen des Weltkulturerbes Völklinger Hütte an.
Oberhalb der Brüstung ist die überdachte Brücke in nördlicher Richtung komplett geöffnet und ermöglicht den Ausblick über Sinteranlage und Ferrodrom bis zu den Hochöfen und der Möllerhalle.
Die baulichen Eingriffe in die bestehenden Denkmäler Wasserhochbehälter und Pumpenhaus beschränken sich auf einige wenige, notwendige neue Öffnungen und das Entfernen einzelner, nichttragender Wände, vor allem im Bereich des südlichen Anbaus an den Wasserhochbehälter.
Die durch die Umnutzung zum Besucherzentrum notwendigen zusätzliche Bauteile wie Treppe und Brücke werden – wie in der Vergangenheit – additiv und pragmatisch zugefügt, auf die Ausbildung artifizieller Fugen und Übergänge wird verzichtet.
Materialität
Die Außenwände des neuen Turms am Wasserhochbehälter sind aus Beton, hier in einer hellen und geschliffenen Ausführung, kleine Öffnungen werden fugenlos mit lichtdurchlässigem Beton ausgefüllt. In der Dachfläche ist eine großzügig verglaste Öffnung vorgesehen, die Dachentwässerung zeichnet allmählich eine Spur aus Eisenoxid auf der Giebelwand.
Die Brücke zum Gebläsesteg verhüllt das horizontale Tragwerk mit einer Verkleidung aus mattem, silbrigen Blech.
Alle neuen Innenausbauten folgen einer einfachen Geometrie und werden vorwiegend in einer schwarzen oder weißen Materialität ausgeführt.
Die Außengastronomie nutzt und ergänzt vorhandene Mauern und Podeste für neue Aufenthaltsbereiche – im Schatten der verschiedenen Rohr- und Tragsysteme.
Begrünung soll weiterhin eigenständig, jedoch nun auf dafür vorgesehenen Flächen entstehen.